Montag, 20. November 2017

Rezension: Der Hüter

Der Hüter : Stadt der Tiefe

von Jasmin Jülicher







=[ Harte Fakten ]=
- self published 2017
- Taschenbuch 12,90 Euro
- 328 Seiten

=[ Klappentext ]=

Biota – Die Stadt, die nach dem Großen Krieg auf dem Meeresboden gebaut worden ist. Für die Bewohner ist sie eine sichere Heimat, denn die Oberen haben dafür gesorgt, dass jede gewalttätige Tendenz in den Menschen zusammen mit ihren Erinnerungen ausgelöscht wurde. 
Doch dann taucht eine grausam zugerichtete Leiche auf, die es nie hätte geben dürfen. Alexander, oberster Hüter der Stadt, und die Biologin Nic ermitteln und stellen bald fest, dass dieser Mord erst der Anfang war. Denn Biota ist längst nicht die sichere Zuflucht, die sie zu sein scheint … 
Sie müssen sich entscheiden: Ist die Wahrheit es wert, dass sie dafür ihr eigenes Leben und die Existenz der gesamten Stadt aufs Spiel setzen?


=[ Meine Meinung ]=

Als die Anfrage kam, war ich sofort Feuer und Flamme! 

Da ich riesen Fan von Bioshock und Steampunk bin, war klar, ich muss diese Anfrage annehmen, auch wenn ich eigentlich gar keine Zeit habe. Und als ich das Cover dann gesehen habe, war es um mich geschehen!

Tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht! Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Unterwasserstadt, ähnlich aufgebaut wie Rapture bei Bioshock. Es kam mir nie wie ein "Abklatsch" vor, denn die Autorin hat hier viele eigene Ideen eingebracht. 

Wir begleiten den obersten Hüter von Biota, Alex, der bisher ein ruhiges Leben unter dem Meeresspiegel geführt hat. Doch plötzlich passiert ein Mord nach dem anderen und es ist klar, der Verdächtige muss ein Einwohner der Unterwasserstadt sein. Zusammen mit Biologin Nic beginnt der Hüter zu ermitteln und stößt auf Abgründe, die er sich niemals hätte träumen lassen.

Gut gefallen hat mir die ganze Atmosphäre. Die ist der Autorin besonders gut gelungen und so konnte man gleich zu Beginn abtauchen. Als Bioshock Fan wusste ich ja schon in etwa, was auf mich zukommt. Für einen Außenstehenden wirkt eine Stadt unter Wasser vielleicht noch etwas atemberaubender. Charaktere und Umgebung sind genau richtig ausreichend beschrieben und entwickeln sich gut. 

Was mir leider gar nicht gefallen hat, waren die ständigen Anspielungen auf berühmte Persönlichkeiten. Zufällig bezeichne ich mich als Ripperlogist, denn ich bin seit meiner Jugend sehr vernarrt in das Thema Rippermorde. Deshalb habe ich die Namen der Opfer natürlich auch sofort erkannt, sowie die Parallelen der Morde. Unpassenderweise wurde dann auch noch Sherlock Holmes, Conan Doyle und Tesla eingeflochten. 

Viel besser hätte mir eine Anlehnung ohne Erwähnung dieser Persönlichkeiten gefallen, oder vielleicht nur Andeutungen. Ich denke einfach Biota und Conan Doyle sind zu weit weg. Deshalb ziehe ich ein Herz ab. 

Dennoch hat mich das Buch hervorragend unterhalten und ein paar Twists gab es auch. Gegen Ende wurde es etwas viel, man hatte den Eindruck, die Autorin wollte immer noch einen drauf setzen. Etwas weniger hätte es an dieser Stelle auch getan. 

Ein gelungenes Debut auf hohem Niveau, gut lektoriert und vor allem das Cover ist herausragend!!

Ich kann nicht anders, als 4 von 5 Sternen zu geben!

=[ Fazit ]=

Wie Bioshock - nur ganz anders

=[ Wertung: 4 von 5 ♥♥♥♥ ]=