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Samstag, 28. Januar 2017

Vergessene Bücher - Zwei Jahre Ferien von Jules Verne

Vergessene Bücher

Zwei Jahre Ferien

                                                von Jules Verne


Ein vergessenes Buch – schade! 

Meines Erachtens ein Meilenstein in der Abenteuerliteratur – vor allem für Kinder und Jugendliche. Aber die Zeiten haben sich geändert... und ich wage zu unterstellen, dass 12-jährige oft andere Interessen haben, als sich in einem uralten Abenteuerroman (1888!) zu vergraben. Ich habe ihn als Jugendliche (12 oder 13) zum ersten Mal gelesen und war begeistert. Die Hauptpersonen waren alle in meinem Alter und sie waren auf sich allein gestellt, in ihren eigenen riesengroßen Abenteuer.



=[ Um was geht’s denn eigentlich ]=

Die Eltern von 14 Jungen des Chairman-Internats in Auckland, Neuseeland, spendieren ihren Kindern eine Schiffsreise. Das sind Gordon und sein Hund Phann, Briant und sein Bruder Jaques, Doniphan uns sein Cousin Cross, Baxter, Webb und Wilcox, Garnett, Service, Jenkins und Iverson, sowie die jüngsten Dole und Costar.

Der Schoner „Sloughi“ liegt bereit vor Anker, doch die Jungen gehen schon in der Nacht vor der Abreise an Bord, während die Mannschaft noch an Land ist. Die Sloughi reißt sich los, gerät in einen Sturm und treibt aufs offene Meer hinaus. An Bord stellen die Jungen fest, dass sich dort noch ein schwarzer Schiffsjunge aufhält, dessen Name „Moko“ ist.

Nachdem sie zwei Wochen auf dem Meer sind, werden sie schließlich an Land getrieben. Sie lassen den beschädigten Schoner zurück und erkunden die Insel. Dort stoßen sie auf eine Inselkarte, die ein Schiffsbrüchiger wohl angefertigt hat, der aber schon lange tot ist. Die 14 Jungen beginnen sich einzuleben. Die Älteren sorgen für die Kleineren und versuchen sogar, diese anhand der Bücher auf dem Schiff, zu unterrichten. Sie währen sogar einen Präsidenten, Gordon. Doch das spaltet die Gruppe in zwei Lager. Den Jungen Doniphan, Webb, Cross und Wilcox passt dies überhaupt nicht.

Ziemlich bald bekommen sie ein ganz anderes Problem: Ein anderes Schiff strandet! Doch die vermeintliche Rettung entpuppt sich als Räuberbande.







=[ Meine Meinung ]=

Meiner Meinung nach ein zeitloser Abenteuerroman. Ich weiß aber auch, dass viele Jules Vernes Schreibstil als langweilig oder langatmig empfinden. Ich mag das aber, und ich finde es auch manchmal gut etwas zu lesen, in dem es nicht zugeht, wie in einem Actionfilm. 

Die Geschichte an sich mag ich sehr gerne. Die Jungen sind auf sich allein gestellt, es entwickelt sich eine Gesellschaft mit Regeln, Rangordnung, sogar Unterricht wird für die Kleinen gehalten. Faszinieren, wie diese 8-14-Jährige in dieser Extremsituation klar kommen. Sie überleben zwei Jahre auf der Insel, und das ohne Erwachsene. Aber mit gesundem Menschenverstand und Zusammenhalt. 
Natürlich spielt diese Geschichte nicht in der heutigen Zeit. Das Buch wurde 1888 das erste mal veröffentlicht.

Ich (als Jules Verne Fan) mag es unheimlich gerne, besitze selbst mehrere Exemplare. Auf einem Trödelmarkt konnte ich sogar eine tadellose Prachtausgabe davon erstehen, die auch hübsch illustriert ist.

Aber wie bin ich als Kind überhaupt auf solch einen Roman gekommen?

Ich sah auf dem Fernsehsender tm3 damals die Zeichentrickserie „Der Planet der Dinosaurier“, in der es darum geht, dass Jugendliche mit ihrem Schiff in einen Sturm geraten und sich auf einmal in einer Welt wiederfinden, in der Dinosaurier existent sind. 

Mein Vater wusste sofort, dass dies Ähnlichkeiten mit „Zwei Jahre Ferien“ aufweist und gab mir gleich das Buch zum schmökern. Nach dem ersten Mal lesen war ich sehr enttäuscht – es tauchen nämlich im Original keine Dinos auf! :) Bei Jules Verne bin ich aber hängen geblieben. 




=[ Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5 von 5 ]=