Longmire – Bittere Wahrheiten
((#1)
von Craig Johnson
"Für Gefühle gibt's keine schusssichere Weste, also steckt man Treffer ein und muss die Splitter mit sich herum tragen." - Longmire
=[ Harte Fakten ]=
- Festa Verlag 2017
- 12,95 Euro
- 507 Seiten
=[ Um
was geht’s denn eigentlich? ]=
Walt
Longmire, Sheriff von Absaroka County, Wyoming, hat einen neuen Fall
auf dem Tisch: In der Nähe eines Indianer-Reservats wird eine Leiche
wird gefunden, und es handelt sich um Cody Pritchard, der keine
besonders weiße Weste hat. Schnell fällt der Verdacht auf die
Rothäute, doch auch andere scheinen ein Motiv zu haben.
=[
Meine Meinung ]=
Ein
Western-Thriller!! Ich habe auf Facebook den Aufruf vom Festa-Verlag
gesehen, es wurden Rezensenten für dieses Buch gesucht. Und das
Genre sei ein Nischen-Genre – aber es gäbe bereits eine
erfolgreiche TV-Serie dazu. Als ich dann las, dass es sich um einen
Western-Thriller handelt, war ich Feuer und Flamme! die Serie kenne ich übrigens noch nicht.
Außer
mit Stephen King's „Der dunkle Turm“ (eine meiner
Lieblingsreihen) war ich noch nicht mit Western in Berührung
gekommen. Aber ich bin immer offen für Neues und deshalb habe ich
mich sofort beworben – und bekam Tage später das Rezi Exemplar!
Schon
nach dem ersten 50 Seiten war klar – ich bin angefixt! Walt
Longmire ist ein unheimlich toller Protagonist. Vom Leben schwer
gebeutelt und trotzdem witzig, sarkastisch und etwas zynisch. Man hat
das Gefühl, in Wyoming liefe die Zeit etwas anders...ich bin sicher,
alle, die schon mal da waren, können das bestätigen :P.
Craig
Johnson erzählt die Geschichte mit einer Selbstverständlichkeit,
als könnte man meinen, es war einfach so und daran gibt es nichts zu
rütteln. Es ist keine künstlich in die Länge gezogene, extra
spannend gemachte Handlung – Danke! Die Protagonisten schweben
nicht ständig in Lebensgefahr, Longmire versucht einfach nur den
Mordfall aufzuklären. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren will
Johnson einfach NICHT „noch einen draufsetzen“ und das ist
vielleicht einer der Gründe, warum dieser Thriller hier so gut ist.
Die
„Schnitte“ der Szenen sind unglaublich gut und im Gegensatz zu
anderen „Das Buch zur TV-Serie“ hat man es hier geschafft, das
Buch nicht wie ein Drehbuch wirken zu lassen. Alles ist ausreichend
beschrieben und Szenenwechsel wirken nicht aufgesetzt oder als hätte
man einfach die TV Serie angeschaut und aufgeschrieben, was passiert.
Es ist
wirklich spannend. Ständig tauchen neue Personen auf, alle sind
derart markant, dass man sie sofort auseinanderhalten kann und auch
gleich einen Verdacht hat. Dann taucht wieder eine neue Figur auf und
man hat einen neuen Verdacht.
Ähnlich
wie Longmire selbst, seufzt man kurz und fängt dann von Vorne an.
Die
Auflösung am Ende ist gutes Handwerk – und ich als Thriller und
Krimi Fan wusste bis zuletzt nicht, wer den armen Cody wirklich
umgebracht hat.
Mein
Apell: Lasst euch von „Western“ nicht abschrecken, es geht hier
nicht um tabakkauende Cowboys, die sich auf staubigen Straßen
duellieren. Das hier ist ein wirklich guter Thriller – der halt
eben im Westen spielt! Und er ist einer der besten, die ich in
letzter Zeit gelesen habe.
Ich
selbst weiß jetzt nicht, ob ich die Serie noch schauen will.
Eigentlich möchte ich gerne die Reihe weiter verfolgen!
=[
Fazit ]=
Wenn
Roland Deschain Sheriff wäre – wäre er Longmire!
Überraschend
gutes Buch zur Serie!
=[
Wertung: ♥♥♥♥♥ 5 von 5 ]=