Sonntag, 13. August 2017

Rezi: Longmire

Longmire – Bittere Wahrheiten ((#1)

                                                            von Craig Johnson

"Für Gefühle gibt's keine schusssichere Weste, also steckt man Treffer ein und muss die Splitter mit sich herum tragen." - Longmire






=[ Harte Fakten ]=

  • Festa Verlag 2017
  • 12,95 Euro
  • 507 Seiten



=[ Um was geht’s denn eigentlich? ]=

Walt Longmire, Sheriff von Absaroka County, Wyoming, hat einen neuen Fall auf dem Tisch: In der Nähe eines Indianer-Reservats wird eine Leiche wird gefunden, und es handelt sich um Cody Pritchard, der keine besonders weiße Weste hat. Schnell fällt der Verdacht auf die Rothäute, doch auch andere scheinen ein Motiv zu haben.





=[ Meine Meinung ]=

Ein Western-Thriller!! Ich habe auf Facebook den Aufruf vom Festa-Verlag gesehen, es wurden Rezensenten für dieses Buch gesucht. Und das Genre sei ein Nischen-Genre – aber es gäbe bereits eine erfolgreiche TV-Serie dazu. Als ich dann las, dass es sich um einen Western-Thriller handelt, war ich Feuer und Flamme! die Serie kenne ich übrigens noch nicht.

Außer mit Stephen King's „Der dunkle Turm“ (eine meiner Lieblingsreihen) war ich noch nicht mit Western in Berührung gekommen. Aber ich bin immer offen für Neues und deshalb habe ich mich sofort beworben – und bekam Tage später das Rezi Exemplar!





Schon nach dem ersten 50 Seiten war klar – ich bin angefixt! Walt Longmire ist ein unheimlich toller Protagonist. Vom Leben schwer gebeutelt und trotzdem witzig, sarkastisch und etwas zynisch. Man hat das Gefühl, in Wyoming liefe die Zeit etwas anders...ich bin sicher, alle, die schon mal da waren, können das bestätigen :P.

Craig Johnson erzählt die Geschichte mit einer Selbstverständlichkeit, als könnte man meinen, es war einfach so und daran gibt es nichts zu rütteln. Es ist keine künstlich in die Länge gezogene, extra spannend gemachte Handlung – Danke! Die Protagonisten schweben nicht ständig in Lebensgefahr, Longmire versucht einfach nur den Mordfall aufzuklären. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren will Johnson einfach NICHT „noch einen draufsetzen“ und das ist vielleicht einer der Gründe, warum dieser Thriller hier so gut ist.

Die „Schnitte“ der Szenen sind unglaublich gut und im Gegensatz zu anderen „Das Buch zur TV-Serie“ hat man es hier geschafft, das Buch nicht wie ein Drehbuch wirken zu lassen. Alles ist ausreichend beschrieben und Szenenwechsel wirken nicht aufgesetzt oder als hätte man einfach die TV Serie angeschaut und aufgeschrieben, was passiert.



Es ist wirklich spannend. Ständig tauchen neue Personen auf, alle sind derart markant, dass man sie sofort auseinanderhalten kann und auch gleich einen Verdacht hat. Dann taucht wieder eine neue Figur auf und man hat einen neuen Verdacht.

Ähnlich wie Longmire selbst, seufzt man kurz und fängt dann von Vorne an.
Die Auflösung am Ende ist gutes Handwerk – und ich als Thriller und Krimi Fan wusste bis zuletzt nicht, wer den armen Cody wirklich umgebracht hat.



Mein Apell: Lasst euch von „Western“ nicht abschrecken, es geht hier nicht um tabakkauende Cowboys, die sich auf staubigen Straßen duellieren. Das hier ist ein wirklich guter Thriller – der halt eben im Westen spielt! Und er ist einer der besten, die ich in letzter Zeit gelesen habe.



Ich selbst weiß jetzt nicht, ob ich die Serie noch schauen will. Eigentlich möchte ich gerne die Reihe weiter verfolgen!


=[ Fazit ]=

Wenn Roland Deschain Sheriff wäre – wäre er Longmire!
Überraschend gutes Buch zur Serie!






=[ Wertung: ♥♥♥♥♥ 5 von 5 ]=