Vergessene Bücher:
Die verlorene Welt
von Sir Arthur Conan Doyle
=[ Harte Fakten ]=
- Verlag 28 Eichen – 2007 19,50 €
- 260 Seiten
- ISBN: 978-3-9809-3-8785
=[ Worum geht’s denn eigentlich? ]=
Der junge Journalist Edward Malone will seine große Liebe von
sich überzeugen. Sein Chef verweist auf Prof. Challenger, der die
umstrittene Meinung vertritt, dass nicht alle Urzeitgeschöpfe
ausgestorben sind. Eine Expedition zu einem Plateau in Südamerika
soll Klarheit bringen.
Mit dabei: Professor Challenger, Edward Malone, Lord John Roxton,
sowie Challengers Gegenspieler Summerlee.
Die Männer reisen nach Südamerika und erklimmen nach einigen
Schwierigkeiten schließlich das Plateau und beginnen, dieses zu
erkunden. Ziemlich schnell machen sie Bekanntschaft mit echten
Dinosauriern. Doch diese nicht die einzigen Bewohner des Plateaus und
nicht alle sind ihnen wohl gesonnen.
=[ Meine Meinung ]=
Zum ersten mal 1912 veröffentlicht, hat dieses Werk schon mehr
als ein Jahrhundert auf dem Buckel. Und es stammt aus der Feder von
keinem geringeren als Sherlock-Holmes-Schöpfer Sir Arthur Conan
Doyle! Da wird man ja direkt hellhörig. Und hier gibt's keinen verschlafenen Detektivroman, sondern Dinos.
Ich weiß heute nicht mehr, wie ich darauf aufmerksam geworden
bin, aber es stand jahrelang auf meiner Wunschliste, bis mein
wunderbarer Mann es mir schließlich zum Geburtstag geschenkt hat. <3
Es gibt mehrere Ausgaben, aber ich habe die, die oben steht. Sie
ist zwar für ein Taschenbuch etwas teuer, aber die Seiten sind auf
extrem hochwertigem Papier gedruckt. In anderen Ausgaben heißt es
auch oft „Die vergessene Welt“. Es hat aber absolut nichts mit
Michael Crytons Jurassic Park zu tun.
Man sollte sich schon im Klaren darüber sein, dass es ein
Abenteuerroman aus dem vorigen Jahrhundert ist. Mit der damaligen
Technologie und ohne Hollywood inszenierte Spannungseffekte.
Und ich liebe es! Es ist außergewöhnlich, spannend und
es geht um Dinosaurier. Und das ohne künstlich aufgebauschte Lovestory oder Action.
Die Story ist schlüssig und wird so gut erzählt, dass man
tatsächlich fast denken könnte, diese Expedition hätte
stattgefunden. Oder besser gesagt, man wünscht sich, sie hätte stattgefunden. (wer weiß? :P)
Die Charaktere müssen sich mit allerlei herumschlagen, nicht
zuletzt mit ihren eigenen verschiedenen Ansichten und
Charaktereigenschaften. Eine unfreiwillig zusammengewürfelte Truppe startet, und Freunde kehren heim. Sie meistern die schwierigen Situationen sehr
gut. Journalist Malone erweist sich als außerordentlich kompetenter
Weggefährte.
Ich mag sowas ja. Wenn sich Menschen plötzlich in ungeahnten Situationen wiederfinden, obwohl sie sich im Alltag nie begegnet wären. Denkt ihr nicht auch manchmal im Fahrstuhl "wenn der jetzt stecken bleibt, mit wem sitz ich denn dann hier?" Nein? Ok dann bin ich komisch...
Ob die Männer es wirklich geschafft haben, die Existenz von
Dinosauriern zu beweisen und ob Malone sein Mädchen wirklich
bekommen hat, lass ich hier offen.
Für mich ist der Roman auf jeden Fall ein leider in Vergessenheit geratenes Buch, das aber absolut lesenswert ist, wenn man sich dafür interessiert, oder schon bei dem Namen "Sir Arthur Conan Doyle" hellhörig wird.
=[ Fazit ]=
Am Ende bleibt ein Abenteuerroman aus dem letzten Jahrhundert, mit
Dinos aber ohne technischen Schnick-Schnack. Arthur Conan Doyle
beweist hier auf außergewöhnliche Art, dass er nicht nur
Detektivgeschichten kann, sondern auch Abenteuer.
=[ Wertung: ♥♥♥♥♥ 5 von 5 ]=