Ein Meer aus Tinte und Gold
von Tracy Chee
" Manchmal kriegt man das, was man haben will. [...] Und manchmal wünscht man sich, man hätte es nicht gekriegt."
=[ Harte Fakten ]=
- Carlsen Hardcover - 17,99 €
- 480 Seiten
- 978-3-55158-3-529
=[ Worum geht’s denn eigentlich? ]=
Das Mädchen Sefia schlägt sich mit ihrer Tante Nin durchs Leben.
Doch plötzlich mit Sefia hilflos mit ansehen, wie Nin entführt wird,
und ihr bleibt nur ein in Leder gebundenes Buch. Mühsam macht sie
sich daran, die Buchstaben zu deuten und zu entschlüsseln.
Im Wald befreit sie einen stummen Jungen aus Gefangenschaft und
gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach Tante Nin.
=[ Meine Meinung ]=
Ich liebe es! ♥
Zuallererst: Das Cover ist der Wahnsinn! Und mein Lieblingscover!
<3 Die Farben, die geprägten Strukturen...durch das Cover bin ich
überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden und habe mir im
Buchladen eine Leseprobe besorgt.
Da wars dann um mich geschehen und
ich begann (wie so oft) ein paar Wochen drum herum zu schleichen. In
einem Anflug von Frust, habe ich es dann schließlich gekauft.
Also
erst habe ich es nicht mehr gefunden, wurde dann aber netterweise auf
die Kinderabteilung verwiesen * lach *.
Das Buch liest sich sehr flüssig und
wenn man aufmerksam ist, findet man kleine versteckte Botschaften.
Ein sehr liebevolles Detail. Es gibt sozusagen auch ein Buch im Buch.
Leider ist mir mit diesem ganz
außergewöhnlichen Werk auch ein Malheur passiert. Beim Lesen habe
ich plötzlich Nasenbluten bekommen und natürlich ist alles aufs
Buch getropft. Ich könnte (immernoch) weinen... Das war total
schlimm für mich. Als Buchnerd habe ich natürlich ein paar Ticks,
z.B. biege ich meine Bücherrücken nicht durch – okay okay zurück
zum Meer aus Tinte und (Blut) Gold.
Die kleine Sefia und der stumme Archer
sind einfach toll – von Anfang an. Die Personen sind generell
überschaubar, aber alle sehr sympathisch oder zumindest einzigartig.
Ich mag die Personenbeschreibungen der Autorin wirklich sehr.
Sefia ist sehr verunsichert, findet
sich dann aber in der großen Welt gut zurecht. Immer wieder wird sie
von Erinnerungen heimgesucht, ihre Eltern wurden ermordet.
Archer ist der stumme Junge aus der
Kiste. Anfangs noch schüchtern und zurückhaltend, vielleicht ein
bisschen naiv, mausert er sich zu einem ernst zunehmenden Kämpfer.
Sefia bringt ihm allerhand Dinge bei und bald schon ist Archer nicht
mehr der Klotz am Bein, sondern ihr wertvoller Gefährte.
Die Geschichte ist gut durchdacht die
Kapitel richtig platziert und wer könnte sich nicht in diese kleinen
Botschaften verlieben... In der Mitte der Story geht der eigentliche
Antrieb der Hauptpersonen etwas verloren, weil einfach so viel
passiert. Aber das macht nicht wirklich etwas, weil es einfach so
flüssig weitergeht.
Besonders gut gefallen hat mir Sefias
Empathie. Das ist so eine schöne Eigenschaft, die man selten findet,
auch bei Romanfiguren.
Ob das jetzt unbedingt ein
Kinder-/Jugendbuch ist... das sei mal dahingestellt. Ich empfinde
„Die Tribute von Panem“ jetzt auch nicht unbedingt als
Kinder-/Jugendbuch. Leider denke ich, dass sich dadurch viele Leser
abschrecken lassen, bzw. das Buch gar nicht finden, weil es eben
nicht bei Fantasy oder den Romanen steht, sondern in der
Jugendbuchabteilung...das ist hier wirklich schade.
Und das Ende... ja das Ende. Da gibt
es eine „Oh Gott ich bin so doof“-Passage (Nerddeutsch: Facepalm)
aber es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Es schreit sozusagen nach
einer Fortsetzung und ich würde mich wirklich freuen, wenn es eine
Reihe wird. Falls nicht, habe ich das Ende vielleicht falsch
gedeutet, aber ich bin der Meinung, es gäbe noch viel zu erzählen.
Vor allem, weil es so viel Spaß
macht, es zu lesen!
=[ Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5 von
5 ]=