Samstag, 11. Februar 2017

Rezension - Ein Meer aus Tinte und Gold

Ein Meer aus Tinte und Gold
                                
                                                                                   von Tracy Chee

" Manchmal kriegt man das, was man haben will. [...] Und manchmal wünscht man sich, man hätte es nicht gekriegt."




=[ Harte Fakten ]=
  • Carlsen Hardcover - 17,99 €
  • 480 Seiten
  • 978-3-55158-3-529

=[ Worum geht’s denn eigentlich? ]=





Das Mädchen Sefia schlägt sich mit ihrer Tante Nin durchs Leben. Doch plötzlich mit Sefia hilflos mit ansehen, wie Nin entführt wird, und ihr bleibt nur ein in Leder gebundenes Buch. Mühsam macht sie sich daran, die Buchstaben zu deuten und zu entschlüsseln.
Im Wald befreit sie einen stummen Jungen aus Gefangenschaft und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach Tante Nin.








=[ Meine Meinung ]=

Ich liebe es! ♥

Zuallererst: Das Cover ist der Wahnsinn! Und mein Lieblingscover! <3 Die Farben, die geprägten Strukturen...durch das Cover bin ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden und habe mir im Buchladen eine Leseprobe besorgt. 
Da wars dann um mich geschehen und ich begann (wie so oft) ein paar Wochen drum herum zu schleichen. In einem Anflug von Frust, habe ich es dann schließlich gekauft. 

Also erst habe ich es nicht mehr gefunden, wurde dann aber netterweise auf die Kinderabteilung verwiesen * lach *.





Das Buch liest sich sehr flüssig und wenn man aufmerksam ist, findet man kleine versteckte Botschaften. Ein sehr liebevolles Detail. Es gibt sozusagen auch ein Buch im Buch.
Leider ist mir mit diesem ganz außergewöhnlichen Werk auch ein Malheur passiert. Beim Lesen habe ich plötzlich Nasenbluten bekommen und natürlich ist alles aufs Buch getropft. Ich könnte (immernoch) weinen... Das war total schlimm für mich. Als Buchnerd habe ich natürlich ein paar Ticks, z.B. biege ich meine Bücherrücken nicht durch – okay okay zurück zum Meer aus Tinte und (Blut) Gold.





Die kleine Sefia und der stumme Archer sind einfach toll – von Anfang an. Die Personen sind generell überschaubar, aber alle sehr sympathisch oder zumindest einzigartig. Ich mag die Personenbeschreibungen der Autorin wirklich sehr.
Sefia ist sehr verunsichert, findet sich dann aber in der großen Welt gut zurecht. Immer wieder wird sie von Erinnerungen heimgesucht, ihre Eltern wurden ermordet.
Archer ist der stumme Junge aus der Kiste. Anfangs noch schüchtern und zurückhaltend, vielleicht ein bisschen naiv, mausert er sich zu einem ernst zunehmenden Kämpfer. Sefia bringt ihm allerhand Dinge bei und bald schon ist Archer nicht mehr der Klotz am Bein, sondern ihr wertvoller Gefährte.





Die Geschichte ist gut durchdacht die Kapitel richtig platziert und wer könnte sich nicht in diese kleinen Botschaften verlieben... In der Mitte der Story geht der eigentliche Antrieb der Hauptpersonen etwas verloren, weil einfach so viel passiert. Aber das macht nicht wirklich etwas, weil es einfach so flüssig weitergeht.
Besonders gut gefallen hat mir Sefias Empathie. Das ist so eine schöne Eigenschaft, die man selten findet, auch bei Romanfiguren.

Ob das jetzt unbedingt ein Kinder-/Jugendbuch ist... das sei mal dahingestellt. Ich empfinde „Die Tribute von Panem“ jetzt auch nicht unbedingt als Kinder-/Jugendbuch. Leider denke ich, dass sich dadurch viele Leser abschrecken lassen, bzw. das Buch gar nicht finden, weil es eben nicht bei Fantasy oder den Romanen steht, sondern in der Jugendbuchabteilung...das ist hier wirklich schade.


Und das Ende... ja das Ende. Da gibt es eine „Oh Gott ich bin so doof“-Passage (Nerddeutsch: Facepalm) aber es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Es schreit sozusagen nach einer Fortsetzung und ich würde mich wirklich freuen, wenn es eine Reihe wird. Falls nicht, habe ich das Ende vielleicht falsch gedeutet, aber ich bin der Meinung, es gäbe noch viel zu erzählen.

Vor allem, weil es so viel Spaß macht, es zu lesen!





=[ Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ 5 von 5 ]=