Samstag, 15. Juli 2017

Rezension: Die Midgard-Saga - Niflheim

Die Midgard-Saga – Niflheim
                                                 von Alexandra Bauer




=[ Harte Fakten ]=

  • Wölfchen Verlag 2017
  • 398 Seiten
  • 13,90 €
  • ISBN: 978-3943406429

=[ Worum geht’s denn eigentlich ]=


Das Thea die längste Zeit ihres Lebens ein normales Mädchen war, erkennt sie, als auf einmal Thor und Wal-Freya vor ihr steht und sie bittet, ihnen zu helfen. Thea's Schicksal war schon immer besiegelt und sie muss feststellen, dass sie in der Vergangenheit jemand anderes war. Auch ihre Freundin Juli ist involviert und zusammen begleiten sie die Götter nach Midgard und versuchen die bevorste




=[ Meine Meinung ]=


Ich habe keine Ahnung von nordischer Mythologie. Außer dem Nibelungenlied bin ich völlig ahnungslos. Ich weiß nichts über Freya, Thor und Odin, außer, dass dieser zwei Raben und nur ein Auge hat. Und deshalb dachte ich – ein bisschen Mythologie und das alles noch in einem spannenden Jugendbuch – das ist doch was.

Das Cover hat mich sofort zum Kauf eingeladen und ich hab mich ein bisschen informiert und ausgeguckt, dass die Autorin auch auf der LBM sein wird. Und so habe ich mich entschlossen, mit dem Kauf bis zur LBM zu warten und habe sie dort getroffen und mich sehr nett mit ihr unterhalten. ^.^ Ist es nicht immer schön, wenn Autoren so greifbar und dann auch noch sehr nett sind? Sogar ihre Cover-Künstlerin hatte sie dabei.

Cover, Schrift sind super gewählt und man möchte sich sofort einen Tee machen und in den Sessel kuscheln. Leider habe ich auch hier zu bemängeln, dass die Seiten sehr schwer sind. Das Papier ist so dick, dass das Buch auch sehr schwer wird. Ich hatte in einer vorherigen Rezi schon berichtet, dass ich kein Freund davon bin. Man hat dann immer Mühe und kämpft mit dem Buch und müden Armen.

Ich fand den Einstieg in das Buch okay. Es geht um die kleine Thea, die sich mit ihrer Freundin Juli zum Eisessen trifft und feststellt, dass ihr ein komischer Mann hinterher läuft. Hätte an dieser Stelle auch noch ein Krimi werden können. XD Der Anfang ist typisch Jugendbuch und das Zusammentreffen von den Mädchen mit den Göttern ist auch okay.

Aber dann wird es rasant anspruchsvoller. Viele Personen und Orte werden genannt, deren Namen ich mir nicht alle merken konnte. Für jemanden, der keinen Plan hat, war die Fülle an Namen schon etwas viel. Vor allem, weil sie auch noch so ähnlich klingen. Mein Mann kann mühelos ganze Eddas (?) zitieren und hätte sich besser zurecht gefunden als ich. Hie und da finde ich es etwas langatmig oder sollte ich eher sagen, gezwungen? Die Seiten sind jedenfalls nicht so schnell dahin geflogen, wie ich erwartet hatte. Die Autorin versucht so viel wie möglich unter zu bringen.


Zur Korrektheit der Mythologie:
Wie bereits oben erwähnt, da ich mit der Thematik nicht vertraut bin, weiß ich nicht, was die „Fakten“ sind und was die Autorin dazu gedichtet hat. Einige Meinungen über das Buch haben der Autorin schwer angekreidet, die Mythologie zu verpfuschen. Hierzu möchte ich eine doch mal eine Lanze für Alexandra brechen:
  1. Es ist Mythologie. Die kann man sowieso auslegen und interpretieren, wie man möchte. Denn es ist jetzt nicht ein Teil der Weltgeschichte, wie ein Krieg, der in allen Einzelheiten dokumentiert wurde und rekonstruiert werden kann.
  2. Es ist ein Fantasy-Jugendbuch und auch dazu gedacht, bisher „Unwissenden“ wie ich einer bin, diese nordische Mythologie näher zu bringen – oder nur – ihn neugierig zu machen. Denn wer hier wirklich Feuer gefangen hat nimmt mit Sicherheit kein Fantasy-Jugendbuch zum recherchieren her. Der ließt es vielleicht und dann sagt er „Oh! Das ist ja interessant, das schau ich mir mal genauer an.“
  3. Es ist unglaublich wie viele Experten sich auf einmal unter der breiten Bevölkerung befinden. Aber das ist bei der WM auch immer so. Da sind auf einmal 80 Mio. Menschen in Deutschland Bundestrainer.
Meiner Meinung nach wird hier wieder von Pseudo-Besserwissern völlig zu unrecht geurteilt. Es ist ein Fantasy-Jugendbuch mit der Thematik nordischer Mythologie. Und keine Doktorarbeit.


Ansonsten hat mir eigentlich recht gut gefallen, aber etwas kontrovers fand ich es doch. Von der Einleitung und der Personen her ist es ein Kinder-Jugendbuch. Aber von der weiteren Story her fand ich es als Erwachsener schon etwas anstrengend zu lesen. Ich weiß ja aber auch nicht, inwieweit die Mythologie vereinfacht wurde.

Da steckt auf jeden Fall Liebe drin. Aber es hätte auch nicht geschadet, ein bisschen auf die Bremse zu treten und vielleicht im ersten Buch noch nicht mit allen Geschützen aufzufahren und so viel in die Story zu packen.  


=[ Fazit ]=

Ein außergewöhnliches Buch! Nordische Mythologie mal ganz anders präsentiert.


=[ Wertung: ♥ ♥ ♥ 3 von 5 ]=