Totennacht
M.
R. Forbes
=[
Harte Fakten ]=
- Mantikore-Verlag 2017
- Taschenbuch – 13,95 €
- 428 Seiten
- ISBN: 978-3945493823
=[
Worum geht’s denn eigentlich? ]=
In
einer Welt, die sich stark verändert hat, in der Oger und Goblins
mit Menschen zusammenleben, geht Conor seiner Arbeit nach. Er ist ein
geächteter Nekromant, steht bereits mit einem Bein im Grab und
verdient sein Geld mit meist zwielichtigen Jobs. Als ihm das das
Angebot seines Lebens unterbreitet wird, schlägt er ein und ahnt
nicht, dass er in eine Verschwörung gerät, der er nicht gewachsen
ist.
=[
Meine Meinung ]=
Ich tue
mir total schwer mit dieser Rezension. Das Buch war
irgendwie...seltsam. Im Zuge einer Leserunde kam ich dazu und habe es
mehr oder weniger in Schüben gelesen. Manchmal hatte ich total Lust
drauf, da fand ich es richtig spannend und gut aber manchmal konnte
ich mich nicht aufraffen, weiter zu lesen – obwohl es ja eigentlich
gut war bisher.
Parallelen
zu Shadowrun (Pen&Paper) sind mir nicht aufgefallen, aber ich
kenne Shadowrun auch nicht.
Die
Kapitel sind sehr kurz, jedes hat eine eigene, meist witzige,
Überschrift. Ich mag das total ♥ Auch ist der zynische, erwachsene
Humor in dem Buch gleich zu spüren. Es ist mein erstes Dark Urban
Fantasy Buch und ich wusste nicht wirklich, was auf mich zukommt.
Wir
starten mitten im Geschehen und treffen als Leser zuerst auf den
Nekromanten Conor, der totkrank ist. Die Ich-Persektive ist hier sehr
passend gewählt. Conor ist ein sarkastischer und zynischer
Protagonist, der aber an seinem Leben hängt und keinesfalls sterben
will. Durch die passende Perspektivenwah waren da Kapitel dabei, also
immer wenn der Autor mir einen Vergangenheitsflashback um die Ohren
gehauen hat, hat mich das wirklich berührt. Es ist super toll
beschrieben, oder besser gesagt geschrieben. Und das steht in starkem
Kontrast zum Rest des Buches. Also nicht der Schreibstil, sondern
natürlich dieses Aufkommen von Emotionen.
In der
Gegenwart ist Conor ein harter Hund. Mit allen Wassern gewaschen und
dreimal chemisch gereinigt. Er hat sich von seiner Familie abgewandt,
unterstützt sie aber noch finanziell. Und die Medikamente, die ihn
am Leben halten, sind auch noch unfassbar teuer. Er hat also allen
Grund dazu, auch lohnende Aufträge anzunehmen, die vielleicht nicht
immer so astrain sind. Und das tut Conor auch. Er ist sehr „cool“
nicht in Sinne von hip, sondern kühl. Es macht Spaß ihn zu
begleiten.
Anfangs
ist alles verwirrend. Vergleichsweise wird wenig erklärt, finde ich.
Oder es wird immer nur Häppchenweise erklärt. Das ist natürlich
auch okay, so wird das Tempo generell erhöht und der Leser erfährt
eigentlich immer nur so viel wie er wissen muss, wenn er es sich
nicht schon selbst zusammenreimen konnte. Manchmal zieht Conor ein
Ass aus dem Ärmel, was für den Leser leider nicht nachvollziehbar
ist. Obwohl wir aus der Ich-Perspektive lesen, fasst Conor manche
Gedanken erst zum Schluss. Es wirkt quasi so, als würde der Autor
den Leser mit einer plötzlichen Wendung überraschen wollen, aber
dafür ist die Ich-Perspektive wieder etwas schlechter geeignet, da
wir ja auch die Gedanken des Protagonisten mitlesen. Man muss aber
sagen, dass diese Momente selten waren. Sie haben lediglich kurz
stocken lassen.
Mit den
Nebencharakteren bin ich zugegebenermaßen nicht wirklich warm
geworden. Dabei kann ich gar nicht sagen, warum nicht.
Gut
beschreiben werden die Kämpfe, Conor kämpft mit magischen Würfeln.
Die Idee finde ich sehr gut und sie ist auch gut umgesetzt. Es gibt
auch eine Menge Blut und auf die Schnauze, es wirkt aber nie wie ein
Splatter Roman. Eigentlich war alles gut, nur war nicht alles mein
Geschmack. Trotzdem bin ich der Meinung, dass hier ein gut
geschriebener Roman mit sehr guten Humor vorliegt. Der Autor weiß
genau, was er macht.
Zusammenfassend
war es für mich vielleicht etwas zu viel Verschwörung und
Agentengeschichte. Dennoch war es spannend und vor allem mal
interessant, dieses Genre auszuprobieren.
=[
Fazit ]=
Nekromantie
und Zynismus – und alles in einer großen Verschwörung
=[
Wertung: ♥ ♥ ♥ ♥ 4 von 5 ]=