Freitag, 20. März 2020

Tagebuch eines Killerbots

Tagebuch eines Killerbots 
von Martha Wells



[ Klappentext ]

In der fernen Zukunft hat sich die Menschheit in der gesamten Galaxis ausgebreitet. Interstellare Megakonzerne haben mithilfe von seelenlosen Kampfrobotern alles unter ihre Kontrolle gebracht. Einer dieser Bots wurde nun ausgemustert und soll ein Team von Wissenschaftlern auf ihren gefährlichen Missionen beschützen. Also ein denkbar schlechter Zeitpunkt für den Bot, um ein eigenes Bewusstsein zu erlangen und über die eigene Rolle im Universum nachzudenken …

[ Meine Meinung ]

Hm. Ein Buch, das meine Meinung definitiv spaltet. Ich wollte es unbedingt und absolut haben und lesen und hatte dann sofort am Anfang dermaßen Einstiegsprobleme, dass ich es wieder weggelegt und ein paar Wochen später von neuem begonnen habe.

Auch da hat es eine Zeit gedauert, bis ich richtig warm wurde. Es fällt mir schwer, es zu rezensieren, aber dennoch bemühe ich mich. Ich habe mehrere Nächte drüber geschlafen und mir überlegt, was ich am besten schreiben soll.

Ich hatte irgendwie das Gefühl, oder eher das Bedürfnis, das Buch mit "Der Marsianer" zu vergleichen. Irgendwie ist der Humor und der Stil sehr ähnlich, wie ich finde. Mit dem Unterschied: Im Marsianer bekommt man als Laie alles erklärt, hier habe ich ein paarmal blöd geschaut, weil ich überhaupt nicht wusste, was die Autorin von mir will. Sie setzt Sci-Fi Wissen voraus, aber warum? Als Leser fühlt man sich dann etwas blöd. Würde sie alles aber für Einsteiger erklären, würden sich die hart gesottenen Sci-Fi Fans empören. Das Genre ist in dieser Hinsicht ziemlich kompliziert.
Eigentlich lese ich gerne mal Science Fiction, Space Operas und ähnliches, aber ich möchte als Leser weitestgehend auf technisches Geschwafel verzichten. Ich werde den Plot nicht mit Miniaturen nachstellen und auch nicht die Hypersprünge mathematisch und physisch nachvollziehen. Es ist mir schlicht und ergreifend egal, warum Triebwerk XY ausgefallen ist.  Huch, ich verrenne mich...

Naja zurück zum Killerbot.  

Ich habe auch gehört, dass das Buch im Englishen SO VIEL BESSER sein soll. Leider muss ich sagen, es hat mir zwar gefallen, aber es hat mir nicht so sehr gefallen, dass ich mir das alles auf englisch nochmal geben muss. Offenbar ist die Geschichte im Original in vier Teilen erschienen und wurde im Deutschen in einem Roman zusammengefasst. Das erklärt meine anfängliche Verwirrung. Ein paar Szenen gleichen sich, natürlich, wenn man es als einzelne Geschichten betrachtet, ist das nicht mehr so tragisch.

Insgesamt muss ich sagen, es passiert nicht wirklich viel, aber die Idee ist so genial, dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe. An den Marsianer, mit dem ich das Buch ja anfangs verglichen hatte, kommt Martha Wells trotzdem bei weitem nicht heran.