Sonntag, 14. Juni 2020

Rezi: Zauberklingen

Zauberklingen

von Joe Abercrombie



  [ Worum geht's denn eigentlich? ]

In einer Welt, in der der sprichwörtliche Dolch im Rücken gerne wörtlich genommen wird, ist es gefährlich ohne Verbündete. Das spürt nicht nur der Soldat Leo dan Brock, der an der erbittert umkämpften Grenze Anglands auf die Hilfe des Königs wartet. Auch Savine dan Glokta, Tochter des meistgehassten Mannes der Union, muss auf ihrem Weg an die Spitze der Gesellschaft erkennen, dass Wille allein noch keine Macht sichert. Und während neue Kräfte Chaos stiften, erhebt sich auch die alte Magie noch einmal, als die Häuptlingstochter Rikke mithilfe einer verrückten Hexe ihre eigenen Zauberkräfte zu entdecken beginnt. Doch zu welchem Preis

[ Meine Meinung ]

Mein erster Abercrombie! Und ich dachte jahrelang, der Mann heißt Abercombie! Verdammt!
Naja egal... 
Wo fangen wir an...
Was ich vorher wusste: Die Bücher MÜSSEN genial sein.
Was ich festgestellt habe: Das Buch ist genial!

Und warum, will ich nun versuchen euch zu erklären, dabei war mein erster Leseversuch alles andere als erfolgreich. Im Moment ist meine Freizeit sehr knapp bemessen und ich habe nun festgestellt, dass es irgendwie auch darauf ankommt, wann man einem Buch begegnet. Zauberklingen kam in einer Phase, in der ich den Kopf zu voll hatte. Ich habe ein paar Seiten gelesen und es dann wieder weggelegt. 
Abercrombies Stil ist jetzt nicht hyper anspruchsvoll, aber ich habe auch gemerkt, dass es irgendwie nicht ging. Ich konnte mich auf diesen Stil und diese Welt und diese Namen nicht einlassen.
Das änderte sich beim zweiten Versuch und diesmal war ich drin. 

Nach 50 Seiten war ich schon in drei verschiedenen Szenarien und hatte mehr Personen kennengelernt, als auf meiner Hochzeit waren. Und daran muss man sich wohl bei Abercrombie gewöhnen. Ich muss sagen, dass ich diesen Sprung zwischen den Szenarien gar nicht mehr so mag wie früher. Denn zu oft nutzen die Autoren diesen für miese Cliffhanger aus, die dann zum Teil erst im nächsten Band aufgelöst werden. ABER diese Sprünge hier sind ziemlich gut gemacht. 
Sie passen zusammen, sind nicht übertrieben und fügen sich ganz wunderbar zu einer Geschichte zusammen.

Durch Zufall bin ich im lokalen Bücherschrank auf "Racheklingen" und "Kriegsklingen" gestoßen und habe ihnen sofort ein neues Zuhause gegeben. 
Joe Abercrombie ist für mich ein Must-Read Autor geworden und ich kann jedem die Bücher, oder Zauberklingen im Speziellen, nur ans Herz legen.

Tolle Fantasy, phantastische Charaktere, spannender Plot und alles handwerklich super gemacht!

Was mir auch als alter Zitatesammler positiv auffiel: Hier gibt es wirklich schöne, aussagekräftige Zitate, philosophisch anmutend und wenig Phrasen.

Da hat mich mein Instinkt nicht getäuscht - super Buch unbedingt kaufen (und nicht über die deutsche Übersetzung des Titels schimpfen, dazu gab's bei Twitter schon Debatten)