Sonntag, 30. August 2020

Rezension: Im Auge des Sturms

 Im Auge des Sturms


vom Hillary Norman





Klappentext:


Ein geistesgestörter, aber hochintelligenter Psychopath befindet sich auf seinem ganz persönlichen Rachefeldzug gegen die Kirche. Sein nächstes Ziel ist Shiloh, ein kleines Dorf in Neuengland. Dessen Bewohner freuen sich auf eine besinnliche Weihnachtszeit und ahnen nicht im Geringsten, dass sie sich bald im Auge eines Sturms befinden, nach dem das Leben in Shiloh nicht mehr so sein wird, wie es einmal war ...


Meine Meinung:


Wow. Puh. Mein Beitrag zum #ccc #criticcrimecontest ist ein glatter Reinfall. Ich muss ehrlich sagen, ich habe selten einen so schlechten Thriller gelesen. Das liegt zum einen daran, dass die Protagonisten, die man anfangs kennenlernt, später irgendwie gar nichts mehr mit der eigentlichen Sache zu tun haben, zum anderen an dem nicht passenden Klappentext. Naja, er gibt schon das wieder, was passiert, aber es wird eine völlig andere Story suggeriert. Der Klappentext klingt, als würde in einem verschneiten Dörfchen, in dem alle besinnlich vor dem Weihnachtsbaum sitzen, ein Killer umgeht, der es auf alle abgesehen hat.

Was wir bekommen ist 150 Belanglosigkeit, Vergangenheiten werden aufgerollt, damit sich die Leser*in mit den Protagonisten verbunden fühlt. Danach folgt eine so absurde Geiselnahme, dass ich echt nicht meht weiterlesen wollte. Figuren reagieren völlig realitätsfern. Anfangs wusste ich gar nicht, dass es sich bei der vorgestellten Figur um den Killer handelt, der so offensichtlich geisteskrank ist, dass es ein Rätsel ist, warum er so viele Anhänger hat, die ihm blind gehorchen. Liza Plain, die Journalistin, mit der man mitfühlen soll, hat das Ruder auch nicht mehr herumgerissen. Sie ist so generisch und uninteressant, dass man sich freut, wenn die Handlung wieder zu Michael Rider switchted. Der wurde auch generiert, um Mitleid mit ihm zu haben. Das ist natürlich auch nicht gelungen, aber er ist zuminndest nicht ganz so blass wie alle anderen Akteure in diesem "Thriller". Vor allem der Killer, der doch eigentlich die Hauptrolle einnimmt, ist eine Topf aus Klischees, der nochmal kräftig umgerührt wurde. Am Ende wird dann alles in einem unterirdischen Gang aufgelöst. Die Autorin konnte diese absurde Situation, in der sich die Stadt befand, einfach nicht mehr richtig auflösen. 

Im Großen und ganzen wirkt es wie ein Schulaufsatz, von einem Schüler, der zu viel Fear Street gelesen hat, sich aber weder mit Plot noch mit Charakteren auseinander gesetzt hat. Nein - viel schlimmer.

Es wirkt, als habe jemand zur Autorin gesagt "Pass auf... wir brauchen einen Geisteskranken. Leser lieben Geisteskranke. Und ein kleines Dorf, Leser wohnen oft in kleinen Dörfern. Um das ganze noch brutaler zu machen, ist Weihnachten. Und es ist uns völlig egal, ob es logisch ist. Du bist Bestseller Autorin - die kaufen das!"

Ein glatter Reinfall.