Freitag, 31. März 2017

Rezension: Girl on the Train

Girl on the Train  
                               von Paula Hawkins




=[ Harte Fakten ]=

- Blanvalet 2015 - 12,99 €
- 448 Seiten
- ISBN: 978-3764505226




=[ Worum geht’s eigentlich? ]=


Rachel nimmt jeden Morgen den selben Zug und fährt immer an den selben Häusern vorbei. Längst kennt sie die morgendlichen Rituale der Bewohner und denkt sich gerne Geschichten zu den Bewohnern und sogar Namen aus. Doch eines Tages beobachtet sie etwas beunruhigendes bei ihrem Lieblingspaar "Jess und Jason" und kurz darauf verschwindet Jess. Plötzlich ist Rachel mittendrin im Geschehen. 



=[ Meine Meinung ]=

Jaaaa 2015 ich weiß...
Das Buch stand ewig auf meiner WuLi und schließlich hat mich meine liebe Freundin Andie überredet, es endlich mal zu lesen. Und da habe ich es an einem Tag verschlungen... da es furchtbar spannend ist, bleibt einem wenig Zeit zum Verschnaufen. 

Es ist auch der Einstieg, der das Buch so spannend macht. Wir alle haben schon auf dem Weg zur Arbeit oder Schule in der Bahn oder im Bus gesessen und sind immer an den selben Menschen vorbei zu fahren, ohne sie zu kennen. Und die Spinner und Tagträumer unter uns (*Unschuldig pfeif*) haben sich dazu sicherlich auch Geschichten ausgedacht, oder witzige Namen vergeben. Das mache ich heute noch XD 

Aber die wirkliche Person dahinter, lernen wir ja so gut wie nie kennen. Auch dann meistens nicht, wenn man es gerne würde. Sie gehen ja auch nicht zum Bäcker jeden Morgen und sagen dann zur sympathischen Verkäuferin. „Hey wie geht’s? Ich würde gern Ihre Freundin sein, wollen wir mal einen Trinken gehen?“

Ein wirklich toller Einstieg. Die etwas verlorene Protagonistin Rachel Watson glänzt eher durch schlechte Angewohnheiten als durch Beliebtheit und bekommt ihr chaotisches Leben einfach nicht in den Griff. Ihre Mitbewohnerin beweist aber wirklich sehr viel Mut und will ihre Freundin partou nicht aufgeben. Das ist schon sehr bewundernswert. 

Ungewollt manövriert sich Rachel dann in etwas hinein und als Leser weiß man nicht, ob da der Alkohol aus Rachel spricht, oder ob sie vielleicht sogar im Rausch ein Verbrechen begangen hat. Man weiß überhaupt nicht mehr was und wem man glauben soll und wird ständig hin- und hergerissen. Das schafft die Autorin sehr gut, man kann sich fast nicht entscheiden, ob man Mitleid mit Rachel haben soll oder nicht. Zuletzt hatte ich das beim Roman "Black Memory".


Die Geschichte wird aus 3 Perspektiven erzählt und so bekommt man einen guten Eindruck vom Gefühlsleben der jeweiligen Person, was das alles noch schwieriger zu differenzieren macht.

Es ist ein guter Thriller, nichts wirkt aufgesetzt und die Handlung wird auch nicht künstlich gestreckt oder gezogen. Auch die Personen agieren angemessen und nachvollziehbar. Und wir schauen dann in Zukunft alle genauer hin, wenn wir verträumt aus dem Zugfenster blicken.

Für Fans von „Gone Girl“ ist „Girl on the Train“ auf jeden Fall lesenswert.

=[ Fazit ]=

Toller Thriller mit wenig Zeit zum Luftholen!





=[ Wertung: ♥♥♥♥ 4 von 5 ]=