Spiegel des Bösen
von Björn Springorum
=[ Harte Fakten ]=
- Thienemann Verlag 2017
- 352 Seiten
- Hardcover 14,99 €
- ISBN: 978-3522202305
=[ Worum geht’s denn eigentlich? ]=
Die 15-jährige Sophie wird mit ihren Eltern in ein Hotel
geschleppt, weil ihr Vater dort für ein Buch recherchieren will.
Doch mit dem Hotel stimmt was ganz und gar nicht und ihre Eltern
verschwinden plötzlich. Die Suche nach ihnen führt sie in die
Keller des Hauses und dort ist sie nicht alleine. Sie trifft auf den
Jungen Max und gemeinsam mit ihm macht sie sich daran, das Geheimnis
des Hotels zu lüften und ihre Eltern wieder zu finden.
=[ Meine Meinung ]=
Ich rück gleich raus mit der Sprache. Leider hat mich das Buch
sehr enttäuscht. :c
Mega Cover, Mega Potenzial und dann... wars einfach nichts.
Wir haben hier vor uns eine Jugend-Lovestory verpackt in einer
„Gruselgeschichte“ die leider nicht gruselig und total
vorhersehbar ist.
Ich hatte mich wirklich auf den Roman gefreut, die Rezis auf
Amazon, Thalia und Co. Loben das Buch in den Himmel („Gänsehaut
pur!“) Und da frag ich mich wirklich, (ob wir alle das gleiche Buch
gelesen haben??) was die Allgemeinheit für eine Vorstellung von
„Gruseln“ hat, denn es passiert ja nicht wirklich was. Das
Einzige, das wirklich zum Gruseln war, waren die Schnulz-Momente
zwischen Sophie und Max.
Bei der heutigen Fülle und Auswahl im Jugendromanbereich, sind
Jugendliche ganz andere Sachen gewohnt, sowohl die Horror- als auch
die Romance-Momente waren einfach zu seicht, um positiv aufzufallen.
Die Story beginnt vielversprechend und sollte uns allen aus
unserer Jugend bekannt sein: Sophie hat keinen Bock auf den Ausflug
in der blöde Hotel – absolut nachvollziehbar und man sympathisiert
sofort mit ihr. Doch auch hier werden ihre Eltern nur so kurz erwähnt
und derart blass in Szene gesetzt, dass es auch nicht wirklich
schlimm ist, dass sie verschwinden. Vielleicht verschwinden sie auch
etwas zu früh und man hätte ihnen etwas mehr Text geben müssen,
damit dem Leser klar wird – Oh mein Gott die sind weg und irgendwas
ist faul daran!
Durch den kurzen „Gastauftritt“ der Eltern baut man
überhaupt keine Beziehung zu ihnen auf und hat auch den Eindruck,
dass das Auffinden der Eltern immer mehr in den Hintergrund rückt,
zu sehr wird Sophie „abgelenkt“ von Max und Konsorten. Das alles
nimmt sie ziemlich gelassen, obwohl sie ein schlechtes Gewissen hat,
sich über ihre Eltern beschwert zu haben.
Es folgt ein vorhersehbarer Plot und schließlich eine
dahinplätschernde Liebesgeschichte.
Und mehr ist „Spiegel des
Bösen“ dann eigentlich nicht: Eine Lovestory in einem Spukhotel.
Wir arbeiten uns im Roman einmal durchs Hotel, Keller,
Irrgarten, Ballsaal und eigentlich immer wenn sich ein Moment der
Beklemmung oder ein richtiger Gänsehautmoment entwickeln würde, ist
er auch schon wieder vorbei und es geht weiter in den nächsten Raum
– oder zurück in den Keller.
Protagonistin Sophie wirkt zwar taff, kommt von alleine aber
auch nicht weiter und muss mit fremder Hilfe eher auf die
Begebenheiten „geschubst“ werden. Oft kann der Leser die Handlung
vorher sehen und 1 und 1 zusammenzählen. Sophie kann das so
überhaupt nicht, das beginnt irgendwann auch zu nerven.
Zum Schluss werden noch vorhersehbare „Geheimnisse“
enthüllt.
Also jeder, der sich mit „Gruselgeschichten“,
Horrorromanen, -filmen, -comics, -games beschäftigt oder mal
beschäftigt hat, kann diesem Plot nichts abgewinnen.
Einziger Lichtblick waren die witzigen Auftritte des
„Generals“.
Optisch ist das Buch ein Hingucker! Das Cover ist wunderbar
gestaltet und auch die Kapitelseiten sind schön schwarz umrandet und
gut gestaltet. Was noch positiv auffällt: die Kapitel sind recht
kurz und man kommt gut voran. Das mag ich persönlich sehr gerne.
(Terry Pratchet, wir werden niemals Freunde...)
Wirklich schade, ich hatte hohe Erwartungen an „Spiegel des
Bösen“ und die wurden leider völlig enttäuscht.
Aber der liebe Autor Björn Springorum hat ja noch ein Buch,
dass mich wirklich interessiert. „Der Ruf des Henkers“ Das steht
auf meiner Wunschliste und wird auf jeden Fall irgendwann gelesen.
=[ Fazit ]=
Leider nicht so gruselig wie erwartet. Empfehlen würde ich es der Altersgruppe 11-14.
=[ Wertung: ♥ ♥ 2 von 5 ]=