Montag, 1. Mai 2017

Rezension - Spiegel des Bösen

Spiegel des Bösen 
                                        von Björn Springorum

=[ Harte Fakten ]=
  • Thienemann Verlag 2017
  • 352 Seiten
  • Hardcover 14,99 €
  • ISBN: 978-3522202305




=[ Worum geht’s denn eigentlich? ]=

Die 15-jährige Sophie wird mit ihren Eltern in ein Hotel geschleppt, weil ihr Vater dort für ein Buch recherchieren will. Doch mit dem Hotel stimmt was ganz und gar nicht und ihre Eltern verschwinden plötzlich. Die Suche nach ihnen führt sie in die Keller des Hauses und dort ist sie nicht alleine. Sie trifft auf den Jungen Max und gemeinsam mit ihm macht sie sich daran, das Geheimnis des Hotels zu lüften und ihre Eltern wieder zu finden.




=[ Meine Meinung ]=

Ich rück gleich raus mit der Sprache. Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. :c
Mega Cover, Mega Potenzial und dann... wars einfach nichts.

Wir haben hier vor uns eine Jugend-Lovestory verpackt in einer „Gruselgeschichte“ die leider nicht gruselig und total vorhersehbar ist.

Ich hatte mich wirklich auf den Roman gefreut, die Rezis auf Amazon, Thalia und Co. Loben das Buch in den Himmel („Gänsehaut pur!“) Und da frag ich mich wirklich, (ob wir alle das gleiche Buch gelesen haben??) was die Allgemeinheit für eine Vorstellung von „Gruseln“ hat, denn es passiert ja nicht wirklich was. Das Einzige, das wirklich zum Gruseln war, waren die Schnulz-Momente zwischen Sophie und Max.

Bei der heutigen Fülle und Auswahl im Jugendromanbereich, sind Jugendliche ganz andere Sachen gewohnt, sowohl die Horror- als auch die Romance-Momente waren einfach zu seicht, um positiv aufzufallen.

Die Story beginnt vielversprechend und sollte uns allen aus unserer Jugend bekannt sein: Sophie hat keinen Bock auf den Ausflug in der blöde Hotel – absolut nachvollziehbar und man sympathisiert sofort mit ihr. Doch auch hier werden ihre Eltern nur so kurz erwähnt und derart blass in Szene gesetzt, dass es auch nicht wirklich schlimm ist, dass sie verschwinden. Vielleicht verschwinden sie auch etwas zu früh und man hätte ihnen etwas mehr Text geben müssen, damit dem Leser klar wird – Oh mein Gott die sind weg und irgendwas ist faul daran!
Durch den kurzen „Gastauftritt“ der Eltern baut man überhaupt keine Beziehung zu ihnen auf und hat auch den Eindruck, dass das Auffinden der Eltern immer mehr in den Hintergrund rückt, zu sehr wird Sophie „abgelenkt“ von Max und Konsorten. Das alles nimmt sie ziemlich gelassen, obwohl sie ein schlechtes Gewissen hat, sich über ihre Eltern beschwert zu haben.

Es folgt ein vorhersehbarer Plot und schließlich eine dahinplätschernde Liebesgeschichte. 

Und mehr ist „Spiegel des Bösen“ dann eigentlich nicht: Eine Lovestory in einem Spukhotel.

Wir arbeiten uns im Roman einmal durchs Hotel, Keller, Irrgarten, Ballsaal und eigentlich immer wenn sich ein Moment der Beklemmung oder ein richtiger Gänsehautmoment entwickeln würde, ist er auch schon wieder vorbei und es geht weiter in den nächsten Raum – oder zurück in den Keller.

Protagonistin Sophie wirkt zwar taff, kommt von alleine aber auch nicht weiter und muss mit fremder Hilfe eher auf die Begebenheiten „geschubst“ werden. Oft kann der Leser die Handlung vorher sehen und 1 und 1 zusammenzählen. Sophie kann das so überhaupt nicht, das beginnt irgendwann auch zu nerven.

Zum Schluss werden noch vorhersehbare „Geheimnisse“ enthüllt.

Also jeder, der sich mit „Gruselgeschichten“, Horrorromanen, -filmen, -comics, -games beschäftigt oder mal beschäftigt hat, kann diesem Plot nichts abgewinnen.

Einziger Lichtblick waren die witzigen Auftritte des „Generals“.

Optisch ist das Buch ein Hingucker! Das Cover ist wunderbar gestaltet und auch die Kapitelseiten sind schön schwarz umrandet und gut gestaltet. Was noch positiv auffällt: die Kapitel sind recht kurz und man kommt gut voran. Das mag ich persönlich sehr gerne. (Terry Pratchet, wir werden niemals Freunde...)




Wirklich schade, ich hatte hohe Erwartungen an „Spiegel des Bösen“ und die wurden leider völlig enttäuscht.

Aber der liebe Autor Björn Springorum hat ja noch ein Buch, dass mich wirklich interessiert. „Der Ruf des Henkers“ Das steht auf meiner Wunschliste und wird auf jeden Fall irgendwann gelesen.




=[ Fazit ]=

Leider nicht so gruselig wie erwartet. Empfehlen würde ich es der Altersgruppe 11-14




=[ Wertung: ♥ ♥ 2 von 5 ]=