Dienstag, 19. November 2019

Rezi: Der unsichtbare Freund

Der unsichtbare Freund 

von Stephen Chbosky

 [ Worum geht es eigentlich?  ]

Die alleinerziehende Kate muss dringend mit ihrem siebenjährigen Sohn Christopher untertauchen. Das beschauliche Örtchen Mill Grove, Pennsylvania, scheint dafür ideal zu sein. Eine Straße führt hinein, eine hinaus. Ringsum liegt dichter Wald. Doch kurz nach ihrem Umzug beginnt der kleine Christopher eine Stimme zu hören. Und merkwürdige Zeichen zu sehen. Zeichen, die ihn in den Wald locken.

Sechs Tage lang bleibt er spurlos verschwunden. Als er wieder auftaucht, kann er sich an nichts erinnern. Aber plötzlich hat er besondere Fähigkeiten. Und einen Auftrag: ein Baumhaus mitten im Wald zu errichten. Wenn er es nicht bis Weihnachten schafft, so die Stimme, wird der ganze Ort untergehen. Ehe sie sich versehen, befinden sich Christopher, seine Mutter und alle Einwohner von Mill Grove mitten im Kampf zwischen Gut und Böse.




[ Meine Meinung ]

Mit Stranger Things und Stephen King war die Messlatte ziemlich hoch gesetzt, aber ich muss sagen, das Buch hat mich sehr begeistert!

Ich selbst hätte s mir aufgrund des Covers und Titels nicht gekauft, aber der Klappentext hat mich schließlich überzeugt. In letzter Zeit habe ich viele solcher angeblichen Meisterwerke in Händen gehalten und irgendwann ab Mitte hatte ich stets den Eindruck, der Autor wolle noch mal eine Schippe draufsetzen, nur leider auf den falschen Haufen...

Jedenfalls wird hier in "Der unsichtbare Freund" alles nach und nach hübsch aufgebaut. Obwohl dem Buch das typische King'sche Geschwafel fehlt, kommen die Vibes des Großmeister des Horrors auf jeden Fall durch und zwischenzeitlich dachte ich, er hätte da seine Finger im Spiel gehabt. 
Scheinbar belanglose Charaktere bekommen schließlich mehr Aufmerksamkeit und entwickeln sich toll. Kleine Details, die der Leser gar nicht so wahrgenommen hat, nehmen plötzlich eine größere Rolle ein. 

Hier wird Spannung noch richtig aufgebaut, nicht etwas kurz künstlich erzeugt und das ist auch das, was mir so super gut an dem Buch gefallen hat. Liebe fürs Detail. Liebe und Seele für die Charaktere. Ich habe mit Christopher gelitten, aber auch seine Mutter verstanden. Viele Situationen erkannte ich wieder ("Hochwasser!") und kann hier eine absolute Kaufempfehlung für Fans von "Es" oder generell Stephen King geben. Es war ziemlich schwer, das Buch immer aus der Hand legen zu müssen, aber als berufstätige Mama fehlt mir leider die Zeit, so etwas am Stück zu lesen - ich hätte es getan! 

Ein herzliches Danke an das Bloggerportal von Randomhouse und an den HEYNE Verlag! Ihr habt mich richtig überrascht und ich werde mir nun das Verlagsprogramm öfter mal ansehen. Vielleicht finde ich da noch das ein oder andere Überraschungsbuch!